Zielsetzung

Die Christengemeinschaft will der religiösen Erneuerung dienen:

Was heißt es heute, christlich zu leben?

Wesentlich für die Christengemeinschaft sind der Vollzug der erneuerten Sakramente sowie die Verkündigung eines auf geistige Freiheit und Erkenntnissuche gegründeten Christentums. Die Christengemeinschaft ist also eine kultische Bewegung. Taufe, Konfirmation, Beichte, Trauung, Priesterweihe und Heilige Ölung haben ihren Mittelpunkt im Abendmahlsgottesdienst der Menschenweihehandlung. Für die Schulkinder im Alter von sieben bis 14 Jahren wird ein eigener Gottesdienst gefeiert.

Im Kultus durchdringt sich das menschliche Schicksal mit den Kräften des auferstandenen und wiederkommenden Jesus Christus.
Die zutiefst menschlichen Kräfte wie Liebe, Vertrauen, Mitleid, Interesse, Wahrhaftigkeit sind Offenbarungen seines Wesens. Als Menschen können wir ihnen in den verschiedenen Bereichen und Herausforderungen unseres Lebens Raum geben. Dadurch wächst ihre verwandelnde Kraft.

Die Christengemeinschaft wurde 1922 gegründet; sie wirkt seither weltweit als überkonfessionelle christliche Kirche, ohne dabei den Anspruch zu erheben, sie allein könne den Anschluss an das Göttliche vermitteln. Derzeit gibt es rund 300 Gemeinden in 41 Ländern auf allen Kontinenten (Stand 2018).

Ihre Priesterinnen und Priester haben Lehrfreiheit – ihre Mitglieder Bekenntnisfreiheit.

Eine Sonderlehre oder die besondere Hervorhebung einzelner Glaubenswahrheiten („Sekte" – von lat. secare: teilen) kennt die Christengemeinschaft nicht. Sie pflegt ein Christentum, das Mensch, Erde und Kosmos umfasst ohne Überbewertung einzelner Lehrinhalte.

Die Christengemeinschaft legt Wert auf eine klare Trennung von Kirche und Staat. Alle finanziellen Zuwendungen ihrer Mitglieder und Freunde kommen freiwillig nach deren Selbsteinschätzung zusammen. Ihre Pfarrer und Pfarrerinnen sind grundsätzlich hauptberuflich tätig. Ihr Gehalt wird nicht nach Leistung, Alter, Stellung oder Vorbildung, sondern nach ihren Bedürfnissen und den Möglichkeiten der jeweiligen Ortsgemeinde und Region bemessen.

Ihre Entstehung verdankt die Christengemeinschaft dem Rat und der Hilfe Rudolf Steiners. Die von ihm veranlagte Geisteswissenschaft (Anthroposophie) ermöglicht eine Verlebendigung des Denkens und so ein vertieftes Verständnis des Evangeliums und des Christentums.